Interview mit dem stellvertretenden Geschäftsbereichsleiter "Softwareentwicklung".

Interview mit dem stellvertretenden Geschäftsbereichsleiter "Softwareentwicklung".

Der bisherige stellvertretende Geschäftsbereichsleiter des ODAV-Entwicklungsbereichs, Herr Dr. Mathias Oesterheld, hat sich mit zeitlicher Wirkung zum 1. Juli 2022 dazu entschieden, sich einer anderweitigen beruflichen Herausforderung zu stellen. Der oben genannte fachliche Verantwortungsbereich wurde zum 1. Juli 2022 in Nachfolge von Herrn Markus Schemp übernommen. Unseren neuen Leitungskollegen möchten wir Ihnen nachstehenden gerne vorstellen: 



Die Entscheidung für ein informationstechnologisches Studium fällte Markus Schemp bereits zu frühen Schulzeiten:

"Ich war mit meinen schulischen Leistungen immer vorne mit dabei und hatte eigentlich fest ein theoretisches Informatik-Studium an einer möglichst guten Universität im Fokus. Während meines Grundwehrdienstes kam mir aber eine Einsicht: Mir mag zwar die Theorie viel Freude bereiten – richtig Spaß habe ich aber dann, wenn ich in der Wirklichkeit eine praktische Veränderung sehe. Die Suche nach einer möglichst praxisnahen Studien-Form führte mich zum Verbundstudium – also einem Studium (Bachelor Wirtschaftsinformatik an der Technischen Hochschule Deggendorf) parallel verbunden mit einer beruflichen Ausbildung (zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der HENRICHSEN AG)."

 

Erste praktische Erfahrung im Berufsfeld „IT“ und „Softwareentwicklung“ sammelte Markus Schemp bereits als Jugendlicher:

"Meine ‚IT-Karriere‘ begann relativ früh – ich war während der Gymnasialzeit freiberuflich als Software-Entwickler in mehreren kleineren bis mittleren Entwicklungsprojekten involviert. Dabei war ich i.d.R. für die Planung und Implementierung der Software-Seite von Individual-Hardware zuständig. Mit Beginn des dualen Studiums wollte ich den Rest der IT – jenseits der Softwareentwicklung – kennenlernen.
Allerdings führte mich der Weg schon nach gut anderthalb Jahren zurück in die Softwareentwicklung innerhalb der HENRICHSEN AG. Dabei schwenkte mein Entwicklungsschwerpunkt von hardwarenaher Entwicklung auf webbasiertes Entwickeln von Enterprise-Applikationen – ein im Jahr 2010 in Deutschland noch relativ junges Feld. Etwa zwei Jahre später entwickelte sich innerhalb der HENRICHSEN AG eine völlig neue Produkt-Idee, abseits des bisherigen Kerngeschäfts. Hier war ich zunächst der einzige Entwickler und wurde in der Folge schnell zum Produktmanager. Nach der Ausgründung im Jahr 2015, wartete mit dem Weggang des Geschäftsführers die nächste Herausforderung auf mich: Ich übernahm die Gesamtverantwortung für das Softwareentwicklungsteam und im weiteren Verlauf auch die Beratung."

 

Seine damalige Beschäftigung hat Markus Schemp noch sehr lebhaft in Erinnerung:

"Das, was wir in den folgenden Jahren durchlebten, hat mein damaliger Mitstreiter und Verantwortlicher für Marketing und Vertrieb ganz treffend als „emotionale Waschmaschine“ beschrieben: Als junges Unternehmen ohne bereits gesetztes Produktportfolio lief es mal gut – da hatten wir große Kunden und OEM Partner gewonnen und umgesetzt - und mal weniger gut – da wurden bei unseren Kunden aus konzernpolitischen Motiven wirtschaftlich nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen. Für mich persönlich hieß das, dass meine Aufgabe schnell über die fachliche Führung eines Entwicklungsteams und des Betriebs einer Enterprise-SaaS Lösung hinaus ging.
Über einen Zeitraum von sieben Jahren haben wir neun unterschiedliche Produkte entwickelt, teilweise auf den Markt gebracht und teilweise auch wieder eingestellt. Das Entwicklungsteam wuchs dabei immer wieder an, um dann zu schrumpfen und später erneut zu wachsen.
Im Jahr 2021 beschlossen wir den operativen Geschäftsbetrieb der ausgegründeten Tochtergesellschaft unter anderem auf Grund des volatilen und nur schwer planbaren Geschäfts in Anbetracht der aktuellen Gesamtlage als zu risikoreich einzustellen.
Im Folgenden unterstützte ich die HENRICHSEN AG sowohl im weiteren Ausbau des Bereichs Softwareentwicklung als auch aktiv in der Umsetzung nationaler und internationaler Projekte mit dem Fokus auf automatisierter Belegerkennung."

 

Markus Schemp freut sich in seiner neuen Position bei der ODAV insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den Handwerksorganisationen:

"Die ODAV hat sich aus meiner Perspektive über die letzten 50 Jahre eine unvergleichbar gute Ausgangslage in ihrem Markt erarbeitet. Ich freue mich darauf, aus dieser Position heraus mit unseren Kunden, den ODAV-Kollegen in der Beratung und dem ganzen Team der Software-Entwicklung die Zukunft der Arbeit in den Handwerksorganisationen zu entdecken, zu entwickeln und zu erleben. Das Projekt „myODAV“ steht für mich dabei stellvertretend genau für das – die Zukunft der Arbeit in den Handwerkskammern."

 

Besonders positiv nimmt er das Thema „Digitalisierung“ in der ODAV wahr:

"Ganz Deutschland spricht immer wieder von Digitalisierung – insbesondere in der öffentlichen Verwaltung. Die ODAV tut genau das und es macht mir große Freude, ein Teil davon zu sein. Eine nachhaltige, langfristige Optimierung durch Digitalisierung werden wir meiner Meinung nach nur dann erreichen, wenn wir ein Umfeld schaffen und behalten, in dem sich eine solche Zukunft entfalten kann. Und ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als in diesem Umfeld in dieser Zukunft zu arbeiten."



Außerhalb des Büros trifft man Markus Schemp gerne outdoor:

"Kaum lässt mich das berufliche Umfeld los, hat mich das private Umfeld schon eingefangen. Wenn man für seine drei kleinen Kinder eine möglichst unbeschwerte Kindheit mit viel Zeit an der frischen Luft realisieren will, muss man sich auch die Zeit dafür nehmen. Trotzdem versuche ich auch immer wieder Zeit nur für mich zu finden – sei es um im Ruderboot die Natur zu genießen oder um mit Freunden auf Veranstaltungen oder einfach nur so ‚kulinarisch‘ Kontakt zu halten."

Steckbrief:

  • Geboren am: 21. März 1989
  • Geburtsort: München
  • Aktueller Wohnort: Straubing 
  • Familie: Verheiratet, drei Kinder